Mittwoch, 1. Mai 2013

Veza Canettis 50. Todestag

Veza Canetti (* 21. November 1897 in Wien; † 1. Mai 1963 in London) war eine österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin.

Wikipedia

Veza Canetti publizierte Weniges 1933  in der Arbeiter-Zeitung Wiens sowie unter den Pseudonymen Veronka Knecht, Martha Murner, Martina Murner und Veza Magd (Malik-Verlag, Exilzeitschriften). Ihr Mann, Elias Canetti, ging in seiner Autobriographie nie auf das Schreiben seiner Gattin ein; er erlaubte einige Publikationen aus dem Nachlaß. Er vernichtete kurz vor seinem Tod alle Briefe von ihr an ihn bzw. seine an sie.

In dem Buch "Erfolg und Verfoilgung. Österreichische Schriftstellerinnen 1918-1945" von Christa Gürtler und Sigrid Schmid-Bortenschlager (Residenz, Salzburg 2002) heißt es:
"Autorinnen nehmen ihren Platz in den Künstlerzirkeln von Wien, München oder Berlin ein, wie Veza Canetti, Bertha Eckstein-Diener, Gina Kaus, Lina Loos und Paula Ludwig, wo sie die traditionelle Rolle der Freundin wichtiger Männer spielen, wo ihre intellektuellen und künstlerischen Füähigkeiten abger auch Anerkennung finden.
Und so manche heute vergessene oder spät wiederentdeckte Schriftstellerin war seinerzeit erfolgreicher als ihre Partner. Die Überlieferung hat in diesem Punkt das Bild verzerrt. So erscheinen Veza Canettis Texte regelmäßig in Zeitschriften, während Elias Canettis Dramen weder publiziert noch aufgeführt wurden und sein Ruf auf den Lesungen aus seinem erst 1935 veröffentlichten Roman Die Blendung beruhte."

In der Studie "Österreichische Litreratur zwischen den Kriegen. Plädoyer für eine Kanonrevision" von Evelyne Polt-Heinzl (Sonderzahl, Wien 2012) wird nur ganz kurz und kursorisch auf die Autorin Veza Canetti eingegangen, eigentlich nur durch ein paar Bemerkungen zu dem erst 1990 publizierten Roman "Die gelbe Straße"; alle Veröffentlichungen in der Wiener ARBEITER-ZEITUNG werden nicht besprochen oder behandelt, genausowenig wie die unter Pseudonymen erschienen Arbeiten in der Exilpresse oder im MALIK-Verlag. 

Ein Leben als Magd
Zu Lebzeiten war ihr Werk für die Öffentlichkeit inexistent. Sie hatte ihr Wissen und Können ganz in den Dienst ihres Mannes gestellt. Doch Veza Canetti war eine Schriftstellerin von Rang. Anmerkungen zum 50. Todestag.
Petra Ganglbauer, Die Presse, 26.4.2013


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Die Kritik an der Person Elias Canetti, einer überaus eitlen Figur, eines egoistischen Frauenhelden, ist trotz der bekannt gewordenen Umtriebe nicht scharf; es scheint hingenommen zu werden, kratzt nicht am Nimbus des gepriesenen Schriftstellers und Kenners der Macht, der selbst sein schnödes, böses Machtspiel trieb, getrieben von seinere Eitelkeit, seiner Herrschsucht und seinem unbändigen Wollen, beachtet zu werden. Vielleicht sollte man einmal reflektieren, wie die Körpergröße, die schrille Stimme, den Charakter mitformen, deformieren, ähnlich wei bei anderen berühmten "Kleinen", die ganz groß wurden...


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