Montag, 16. Januar 2012

100. Geburtstag von Franz Tumler


Franz Tumler, eigentlich Franz Ernest Aubert Tumler (16. Jänner 1912 in Gries bei Bozen - 20. Oktober 1998 in Berlin) war ein österreichischer Schriftsteller

Wikipedia

Franz Tumler Literaturpreis

Franz Tumler war NSDAP-Mitglied und während der Nazizeit wegen seiner völkischen Einstellung ein erfolgreicher Schriftsteller. Er unterzeichnete auch das vom Bund deutscher Schriftsteller Österreichs herausgegebene "Bekenntnisbuch österreichischer Dichter" und publizierte in nazistischen Zeitschriften.

Nach dem 2. Weltkrieg änderte er seinen Schreibstil und seine Schreibweise, fand Anschluss an die junge deutsche Literaturszene, nahm an Tagungen der Gruppe 47 teil und wurde langsam rehabilitiert. Er erhielt daher nicht nur von den Nazis Preise, sondern später viele von den Demokraten.

N. C. Kaser nannte 1969 Tumler den "Vater unserer Literatur und unseres Denkens; "Norbert C. Kaser sagt über ihn: Ich habe zwar etwas gegen Betitelungen, aber er ist der Vater unserer Literatur und der Vater unseres Erkennens. Er bietet mit seinem Werk Aufschreibung aus Trient eine breite Diskussionsbasis für die politischen Probleme rund um den Konflikt zwischen Deutschsprachigen und Italienern in Südtirol in den 1960er Jahren." (Zitiert nach dem Eintrag im Lexikon Literatur in Tirol)

Auskunft über seine Poetik bzw. Schreibweise bieten die kurzen Texte "Voltera" und "Wie entsteht Prosa" (1962 vom Suhrkampv Verlag als suhrkamp texte 12 veröffentlicht, mit einem Nachwort von Rudolf Hartung).

Zitat aus "Wie entsteht Prosa":

"Übver die Entstehung einer eigenen Arbeit zu sprechen ist schwierig. Ein eHemmung ist, daß man von sich selber redet; eine zweite, daß man sich selber nicht kennt. Gang, Haltung, Gebärden, die eigene Stimme – dieses Unvermögen, sich selbst wahrzunehmen, hat im Geistigen ein Gegenstück: wir halten in uns Dinge für wichtig, die es nicht sind; und halten das Wichtige, das die andern sofort sehen und als unsere eigentliche Kraft oder Schwäche erkennen, oft nicht für der Rede wert. Solche Erfahrungen sollten uns vorsichtig stimmen, wenn wir auf die Frage antworten sollen: wie entsteht eine Arbeit?"


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