Dienstag, 12. April 2011

Guido Ceronetti

* 24.8.1927, publizierte 1987 "Pensieri del Te", auf deutsch 1993 unter dem Titel "Teegedanken" bei Suhrkamp erschienen. Köstlichkeiten für den Geist!

Ein Absatz sie hier zitiert:

"Amerika zerstört das Leben, erhält uns die Freiheit. Rußland zerstört das Leben und nimmt uns die Freiheit. China spielt mit der Freiheit, die es getötet hat; da ihm das Leben nichts bedeutet, wird es vielleicht etwas davon übriglassen. Japan zerstört das Leben mit dem Übereifer des Klassenprimus. Europa hält sich an die Freiheit, da sie die legale Zerstörung des Lebens ermöglicht. Der islamische Orient ist der Arm, mit sehr wenig Geist, jeglicher Art von Zerstörung. Afrika zerstört und läßt sich zerstören, weil es denkt, das sei die beste Art, frei zu sein. In Atlantis liegt die Rettung."

1 Kommentar:

  1. Klingt das nach Kaltem Krieg oder ist mehr dahintere/darunter? Ich kenne das Buch und meine, es sollten noch andere Passagen zitiert werden, damit der einseitige politische Eindruck sich für Unbedarfte nicht festmacht. Ceronetti ist nicht nur gescheit, sondern positiv. Ganz anders als der momentan wieder beleuchtete Emil Cioran.


    Gustav Schwedinger

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